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Ein Kinderhochstuhl macht die Produktion der SILEA fit für den Markt

Grosse Herausforderungen für die SILEA

Die Stiftung für integriertes Leben und Arbeiten SILEA in Thun steht vor einer grossen Herausforderung. Das neue Behindertenleistungsgesetz verlangt, dass die Werkstätten mit rund 280 Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf mehr Mittel selbst erwirtschaften. Eine Herausforderung, welche die SILEA aktiv angeht. Daniel Schneider von der Geschäftsleitung der SILEA setzt grosse Hoffnungen in neue Produkte wie den klappbaren Kinderstuhl KRAABE.

 

Es ist bald ein Jahr her, seit der Grosse Rat des Kantons Bern das sogenannte Behindertenleistungsgesetz (BLG) verabschiedet hat, seit dem ersten Januar 2024 ist es in Kraft. Die Auswirkungen sowohl für Beteiligte als auch Institutionen, welche Menschen mit Unterstützungsbedarf begleiten, sind gross. «Es ist ein Paradigmenwechsel», sagt Daniel Schneider von der Geschäftsleitung SILEA, «und wir wollen die Herausforderung proaktiv angehen und sehen das neue Gesetz als Chance, die Stiftung weiterzuentwickeln.»

 

Marktwirtschaft soll Einzug halten

Die SILEA ist zwar schon seit Jahren am ersten Arbeitsmarkt tätig und arbeitet unter anderem für Firmen aus den Bereichen Handel, Verpackung, verarbeitendes Gewerbe, Bau, Nahrungsmittel, Kosmetik etc. Doch mit dem Paradigmenwechsel zur sogenannten Subjektfinanzierung, «will der Kanton Werkstätten wie unsere als marktwirtschaftlich orientierte Produktions- und Dienstleistungsbetriebe positioniert sehen, die geeignete Arbeitsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf anbieten», sagt Schneider.

 

Kinderhochstuhl KRAABE aus der SILEA

Ausbauen und intensivieren will Schneider dafür verschiedenste Kooperationen und Partnerschaften. Jüngste Beispiele sind «H2O Wasser erleben», «Collectors» Velo-Hauslieferdienst und nun neu der klappbare Kinderhochstuhl KRAABE. «Mit diesem Stuhl stellen wir ein hochwertiges Produkt in unseren Betrieben her. Der Stuhl ist platzsparend, steht neben seinem stilvollen, ästhetischen Design und dem praktischen Handling auch für echte soziale Nachhaltigkeit. Er wird von unseren Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung hergestellt», sagt Daniel Schneider. So deckt die SILEA die gesamte Wertschöpfungskette vom Marketing, Verkauf über Produktion und Montage, bis hin zu Verpackung und Versand ab. «Der klappbare Kinderstuhl ist nicht nur hochwertig und ein Eyecatcher. Er wird in unseren Werkstätten in Thun hergestellt und das gibt den Käuferinnen und Käufern das gute Gefühl, sich sozial zu engagieren.» Die Produktion in Thun ermögliche es echte soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit, einen hohen Qualitätsstandard und eine effiziente Lieferkette zu garantieren. Erste Stühle aus der SILEA wurden auch schon über die Landesgrenze hinaus geliefert.

 

Schwierige Aufgabe: Mitarbeitende sollen mehr leisten

Konkret erwartet der Kanton neu von Institutionen wie der SILEA einen hohen Wertschöpfungsanteil aus den sogenannten Wirtschaftsaufträgen. «Unsere Mitarbeitenden haben im Durchschnitt eine Leistungsfähigkeit von 25 bis 30 Prozent», sagt Schneider, «die höheren Vorgaben zu erreichen wird eine grosse Herausforderung». Vor allem bei Menschen mit psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen sei es notwendig und sehr wichtig, «die Anforderungen der Arbeit und die Selbststeuerungskompetenzen der Mitarbeitenden unter einen Hut zu bringen.»

 

Eine Arbeitgeberin wie alle anderen auch

Für die SILEA aber auch andere Anbieter im sogenannten zweiten Arbeitsmarkt ist der Paradigmenwechsel zur Subjektfinanzierung eine fundamentale Umstellung und für sämtliche Beteiligten eine grosse Herausforderung. Laut Daniel Schneider macht sich die SILEA fit, eine attraktive, faire Arbeitgeberin zu sein: «Attraktive Arbeitsstellen zeichnen sich durch eine erfüllende sinnstiftende Tätigkeit, vielfältige Aufgaben sowie Gestaltungsmöglichkeiten und die entsprechenden Arbeitsbedingungen aus».                                                               

 

KRAABE der Kinderstuhl, der klappt

Herkömmliche Kinderhochstühle sind sperrig, kaum platzsparend aufzubewahren und schwierig zu transportieren. Mit den KRAABE Kinderhochstühlen gibt es die platzsparende Alternative zum normalen Kinderhochstuhl. Zusammengeklappt sind die modern designten Platzsparwunder nur 4,5 Zentimeter dick, sie passen in jede Lücke und können einfach verstaut werden. Der klappbare Kinderhochstuhl kommt deshalb auch in der Gastronomie gut an. So setzen z.B das Hotel Beatus Merligen und das Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht seit der ersten Stunde, auf den klappbaren Kinderstuhl KRAABE. Denn der Stuhl verschwindet im Nullkommanix, wenn er nicht gebraucht wird. Auf den Platz den ein normaler Kinderhochstuhl belegt, passen sechs KRAABE Kinderhochstühle! Nachhaltig und aus FSC-zertifiziertem Holz im Berner Oberland produziert, begeistert der Stuhl nicht nur Eltern und Großeltern. Er gibt auch ein gutes Gefühl, weil man Menschen unterstützt, die es nicht ganz so einfach haben im Leben.

 

Der Entwickler Matthias von Bergen

Der Erfinder von KRAABE, Matthias von Bergen, ist Architekt und lebt im Berner Seeland. «Die klappbaren Stühle entstanden aus meinem eigenen Bedürfnis heraus», erinnert er sich. Als von Bergens Kinder noch zu klein waren, um auf ‚normalen‘ Stühlen zu sitzen, stellte sich bei jeder Reise die Frage, worauf die Kinder sitzen sollten. Die sperrigen Hochstühle mitzunehmen, stand ausser Frage. Das brachte von Bergen auf die Idee, eine Alternative zu entwickeln. «Dass der Kinderhochstuhl KRAABE nun von Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt wird, macht mir Freude», denn so bekommt die Geschichte vom Kolkraben, als erfinderisches, verspieltes Tier, das nicht alle immer gerne haben eine ganz neue Facette.»

 

Es ist zudem noch ein Bericht auf Plattformj erschienen.